09.04.2011

Wachheit, Sanftheit Deutlichkeit, Achtsamkeit, 4 Piccolotrompeten

eingestellt von:  trombee(tz)lada | Autor: Günther Beetz
 
   

Beschreibung

Ein Werk aus dem Zyklus „Musik aus dem Moment”.

 

Das Werk - „Wachheit, Sanftheit Deutlichkeit, Achtsamkeit”  für 4 Piccolotrompeten  kann verschiedene innere Deutungen und

emotionale Assoziationen beim Zuhörer auslösen.

Der Zuhörer soll diese selbst in eine Faszination der inneren Rede an sich bringen. Er darf „Mit-Interperetieren”  Dies ist der Hauptgedanke bei diesem Werk für 4 Piccolotrompeten (2 A-Piccolo-Trp und 2 B-Piccolo-Trp.)

Der eigene innere Fluss der empathischen/emotionalen Vorstellungen beim Spiel hat beim Interpret die Skalen und Motive erzeugt, eben in der Zeit des Moments. Dies ist zeitlich in einer 1zu1- Situation geschehen ohne nachträgliche Umkomponierung.

 

Die Kompostion entsteht beim Spiel im Kopf und wird mit irgendeiner assoziativen Stimme im Tun des Spiels begonnen ohne irgendwelche eingetrichterten Phrasen oder Matritzenskalen. Die nächste Stimme lässt sich dann durch die vorherige Stimme in das nächste Ambiente, bzw. andere Stimmung entführen usw., bis ein Gesamt-Musik-Bild fertig.

 

Abschließend zwei innere Deutungen von Musikern nach dem Anhören des Werks.

 

Innere Deutung einer Musikerin:

Für mich ist bei diesem Stück die "Zeit" das bestimmende Thema.

Die Zeit als "Nacheinander alles Existierenden", das ständig und unumkehrbar fortschreitet. Dieses unumkehrbare Fortschreiten wirkt auf mich zeitweise sogar unerbittlich, so z.B. das Motiv gleich zu Beginn und auch das Barock-Motiv, das später kommt. 

Bei den ruhigen Stellen, die immer wieder kommen, fällt mir das Goethe-Zitat ein: "Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön!" Doch wenn man den Lauf der Zeit und das Unumkehrbare Fortschreiten betrachtet, merkt man, dass sich das Schöne eben nicht festhalten lässt. So  wird es auch in Dieser Musik immer wieder von den „unerbittlichen" Motiven unterbrochen. Und man erkennt:

„Was glänzt ist für den Augenblick geboren" (auch Goethe). Es zählt also die Gegenwart und der Moment und man kann sich nicht auf dem Schönen ausruhen, das gestern war - so wie in der Musik auch nur der Moment zählt und nicht die schönen Töne, die man vielleicht gestern oder letztes Jahr gespielt hat.

Für mich kommt dies in der „Musik aus dem Moment" deutlich zum Ausdruck. 

------------------------------------------------------

 

Innere Deutung eines Musikers:

Mir scheinen hier zwei Welten aufeinander zu treffen. Eine Wunsch- bzw. Traumwelt in welcher sich Hoffnung und Verzweiflung gleichermaßen widerspiegeln. An manchen Stellen macht sich aber auch Ratlosigkeit gemischt mit der Unsicherheit nicht zu wissen in welche Richtung die Entwicklung weiter gehen soll breit. Diese findet jedoch schnell ihre Lösung in einer Art willensstarker Meditation.

Die andere Welt ist die harte Realität welche ständig reinzurufen scheint und jede Form der Traumwelt daran erinnert, dass sie nicht real ist. Jedoch nicht in einer zerstörenden weise, sondern eher in einer parallel existierender Manier. 

Zwei Welten, die schwer vereinbar zu sein scheinen, sich zwar wechselseitig durchdringen, jedoch ohne sich aus dem Konzept bringen zu lassen. 

In einer Welt liegt Ruhe, Kraft und Unendlichkeit. In der anderen eine gewisse nervöse Hektik und ungehaltene Stimmung.

Die Schlussdissonanz gibt nicht Hoffnung auf zukünftige Einigkeit dieser Welten.

 

Autor

Keywords

Beitrag teilen

Kommentare